20.07.2021
Afrikanische Schweinepest: Erste Hausschweinbestände betroffen
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Die Bestände zweier Betriebe in Brandenburg sind von der Afrikanischen Schweinepest betroffen – die ersten in Deutschland.
Vergangene Woche wurden in Brandenburg die bundesweit ersten Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Hausschweinen nachgewiesen. In dem Betrieb im Landkreis Spree-Neiße wurde das Virus bei einem verendeten Tier im Rahmen des ASP-Monitorings nachgewiesen. Auf Anordnung des zuständigen Veterinäramtes wurden die 200 Tiere des Bestandes getötet und unschädlich beseitigt. Am Montag meldete das Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) den Ausbruch in einem zweiten Betrieb. Betroffen ist ein Kleinstbetrieb mit zwei Tieren im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.
Maßnahmen gegen Ausbreitung laufen weiter
In Brandenburg wurde bislang bei insgesamt 1.267 Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Hausschweine waren bis vergangene Woche nicht betroffen. “Seit einem knappen Jahr kämpfen wir gegen einen enormen Seuchendruck aus Polen, der feste Zaun entlang Oder und Neiße ist geschlossen, wir haben inzwischen sechs Kerngebiete in Brandenburg”, so Verbraucherministerin Ursula Nonnemacher. Durch systematische Fallwildsuche und Entnahme wird versucht, die ASP einzudämmen. “Dass wir nun auch die ersten Fälle in Hausschweinbeständen haben, bedauere ich sehr, leider war das aber auch nicht völlig auszuschließen”, so Nonnemacher. Sie appelliert an alle schweinehaltenden Betriebe, die strengen Biosicherheitsmaßnahmen strikt weiter einzuhalten, gerade auch in Kleinstbetrieben.
Keine Impfung gegen Afrikanische Schweinepest
Die Afrikanische Schweinepest verläuft bei Wild- und Hausschweinen fast immer tödlich. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände, wie Kleidung, Schuhe oder Fahrzeuge und Futter übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.
Foto: suju-foto/pixabay.com (Symbolbild)